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Pressemitteilung

Stellungnahme der ÖDP-Fraktion zur Erhaltung der Grundschulen im Stadtgebiet

Die ÖDP-Fraktion im Rat der Stadt Bad Driburg setzt sich mit Nachdruck für den Erhalt aller Grundschulstandorte ein. Konkret bedeutet dies: ein Hauptstandort in der Kernstadt mit den drei Teilstandorten Pömbsen, Dringenberg und Neuenheerse. Nach den Anmeldezahlen für die nächsten Jahre können 7 Eingangsklassen gebildet werden, was dazu führt, dass 4 Eingangsklassen am Hauptstandort in der Kernstadt und je eine Klasse an den 3 Teilstandorten gebildet werden können. Das macht auch deshalb Sinn, weil die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Führung solcher Teilstandorte sich erheblich verbessert haben. So erhöht sich die bereitgestellte Leitungszeit für die Bad Driburger Grundschulen mit 571 Schülern durch die drei Teilstandorte von 29 auf 50 Wochenstunden (in der Aufbauphase sogar auf 54). Für den zusätzlichen Aufwand einer Grundschule mit 3 Teilstandorten bekommt Bad Driburg also fast eine ganze Lehrerstelle zusätzlich.
Diese Lösung ist auch deshalb die beste, weil sie nach dem Prinzip verfährt, das eigentlich alle politischen Parteien im Rat befürworten müssten: "kurze Beine, kurze Wege" . Das Wohl der Kinder muss bei allen Lösungsvorschlägen das entscheidende Kriterium sein. Außerdem sollte man den Dominoeffekt einer Schulschließung für eine Ortschaft nicht unterschätzen. Wenn erst mal die Grundschule verschwunden ist, was verschwindet dann als Nächstes? Und welche junge Familie will in einem Bad Driburger Ortsteil noch wohnen, wenn es dort keine Grundschule mehr gibt. Im Rat der Stadt Bad Driburg gibt es Überlegungen, den Teilstandort Neuenheerse zu schließen, also die Anzahl der Grundschulen auf einen Hauptstandort in der Kernstadt, den selbstständigen Standtort Dringenberg und den Teilstandort Pömbsen zu reduzieren. Nach Meinung der ÖDP-Fraktion ist dies keine gute Lösung! Bei dieser Lösung hätte Bad Driburg nach Gesetzeslage bei den gleichen Schülerzahlen nur noch Anrecht auf 6 Eingangsklassen und nicht mehr auf 7. Die Anzahl der Schüler pro Klasse wäre damit in allen Standorten (auch in der Kernstadt) erheblich größer und das Unterrichten schwieriger. Für Schüler und auch für Lehrer würde sich durch größere Klassen die Situation eindeutig verschlechtern. Das immer wieder von Pädagogen geforderte Ziel, möglichst kleine Klassen zu bilden um den Lernerfolg zu sichern, wäre dann natürlich nicht zu erreichen. Noch ein erheblicher Nachteil muss bei dieser Lösung bedacht werden. Da man bei 2 Teilstandorten nicht genau voraussehen kann, wo die Eltern ihre Kinder anmelden, würde das zu Planungsunsicherheit führen. Zum Beispiel könnte es bei einer Schließung des Teilstandortes Neuenheerse dann in Bad Driburg 4 große Klassen geben oder in Dringenberg eine übergroße, bis 29, je nachdem ob die Neuenheerser ihre Kinder in der Kernstadt oder in Dringenberg anmelden. Es müssten unter Umständen Kinder, die in Dringenberg angemeldet würden, abgelehnt und an den Hauptstandort in die Kernstadt verwiesen werden. Außerdem könnten die Kinder aus Schmechten und Gehrden evtl. nicht mehr in Dringenberg aufgenommen werden, was die Gesamtsumme der Schüler reduzieren und den Schulstandort Bad Driburg in Zukunft insgesamt unattraktiver machen würde. Diese Unausgewogenheit und mangelnde Berechenbarkeit wäre bei 7 Eingangsklassen mit einem Haupt- und 3 Teilstandorten nicht gegeben. Für diese Lösung macht sich die ÖDP-Fraktion stark! Bei 3 Teilstandorten müsste zwar die Selbstständigkeit der Dringenberger Grundschule aufgegeben werden, dies wäre jedoch zu verkraften. Diese Schule mit einem sehr guten Schulprofil wird auch in Zukunft in gleicher Weise weiterarbeiten können, was sich dann schulintern regeln lässt. Am Konzept der Grundschule in Dringenberg und an der Unterrichtsqualität dürfte sich nichts ändern. Bei Wegfall der Selbstständigkeit könnte der Schulleiterin von Dringenberg eine Konrektorenstelle angeboten werden.
Für die Schließung von Grundschulstandorten auf den Ortschaften durch einengende gesetzliche Vorgaben ist in erster Linie die rot-grüne Landesregierung verantwortlich. Der Verband Bildung und Erziehung in NRW (VBE) hat kürzlich eine Umfrage an den Grundschulen von NRW durchgeführt. An dieser Umfrage haben sich 1245 Grundschulen beteiligt, was einer Quote von 45% entspricht. Ergebnis dieser Umfrage ist, dass jede dritte Grundschule in NRW nicht die Lehrkräfte hat, die ihr nach dem festgelegten Personalschlüssel zustehen. ZweiDrittel der Grundschulen geben an, dass sie zur Vermeidung von kurzfristigen Unterrichtsausfällen keine personellen Reserven haben. Über die Hälfte der Grundschulen beschäftigen Lehrer mit befristeten Verträgen. Die Opposition von CDU, FDP und Piraten, die dieses Thema bisher verschlafen hat, ergreift nun endlich die Initiative. Am 9. Juni wurden im Landtag die Probleme der Grundschulen in NRW diskutiert.

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