Zur Hauptnavigation springen Zum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Lemgo – vom Hochwasserschutz bis zum Hexenwahn

Familientag des Kreisverbands Höxter-Lippe der ÖDP

Der Bürgermeister der Alten Hansestadt Lemgo Markus Baier mit seinen Gästen vor dem Rathaus

Am Sonntag, 14. August, trafen sich die Mitglieder des Kreisverbands der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Höxter-Lippe zu einem Familientag in Lemgo.

Der Bürgermeister von Lemgo, Markus Baier, vor 2014 Baudezernent in Bad Driburg, hatte für die Teilnehmer ein spannendes Programm vorbereitet.

Zunächst führte er die Gruppe durch Lemgo, beginnend mit der neu gestalteten Bega-Aue, wo aufgezeigt wurde, wie durch Renaturierung des Flüsschens und Ausweitung einzelner Mulden die Rückhaltefunktion der Aue so gestärkt wurde, dass sie einem Jahrhunderthochwasser standhalten kann. Gleichzeitig erstand hier ein von den Bürgern der Stadt gut angenommenes Naherholungsgebiet.

Anschließend ging es durch Neustadt und Altstadt mit ihren zahlreichen schmucken Fachwerkhäusern und – vor allem – den prachtvollen Stadthäusern im Stil der Weserrenaissance. Höhepunkt war die Ersteigung des Stadtturms von St. Nikolai, von wo aus sich ein weiter Blick über die Dächer der Stadt und die nahe Umgebung bot.

Nach einem guten Mittagessen im Café Vielfalt stellte Herr Dr. Klene von den Stadtwerken Lemgo das Energiekonzept der Stadtwerke vor. Lemgo ist, auch dank der Fernwärme, aber auch durch klugen Einsatz von weiteren erneuerbaren Energiequellen und Wärmespeichern dem Ziel der CO2-Neutralität schon erheblich näher als die meisten Stadtwerke oder Energieversorger. Die Präsentation Transformation zur erneuerbaren Wärmeversorgung fand bei den ÖDP-Mitgliedern großen Anklang. 

Den Abschluss bildete eine Führung durch das Hexenbürgermeisterhaus. In dem zwischen 1565 und 1571 von Kaufmann Hermann Kruwel und seiner Frau Lisbeth Fürstenau erbauten Haus mit seiner prächtigen, kürzlich restaurierten Renaissance-Fassade, fand, entgegen der gängigen Meinung nie eine Folterung und Prozesse gegen Hexen statt. Jedoch lebte hier zwischen 1661 und 1683 Hermann Cothmann, damals Bürgermeister in Lemgo. In seine Amtszeit fiel mit ca. 100 Hinrichtungen die letzte große Welle der Hexenprozesse, die im Übrigen keineswegs auf katholische Gegenden beschränkt waren, wofür Lemgo selbst als protestantische Stadt ein gutes Beispiel ist. Es war für die Besucher erschreckend festzustellen, wie viele Angeklagte, vor allem Frauen, unter der Folter starben oder Selbstmord begingen. Oft waren es Frauen, die als Neubürgerinnen von außerhalb in die Neustadt gezogen waren, die des Schadzaubers angeklagt wurden und unter der Folter zu Geständnissen gepresst wurden.

Am Ende dieses eindrucksvollen Tages stand die Erkenntnis, dass die gegenwärtige politische Führung Lemgos viel Gutes bewirkt hat – im Kontrast zu einem finsteren Kapitel der Vergangenheit.

-Martin Blumenthal-

Gruppenfoto vor der Bega-Aue

Hexenbürgermeisterhaus

Blick auf die Altstadt

Zurück