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Pressemitteilung

100 Jahre Frauenwahlrecht

- Aber überhaupt kein Grund, sich auszuruhen! -

Es bedurfte einer Revolution, um endlich das festzustellen, was uns Frauen heute so selbstverständlich erscheint. Im November 1918 erklärte der Rat der Volksbeauftragten das geheime, direkte und allgemeine Wahlrecht für alle Männer und Frauen ab 21 Jahren.
Das bedeutete, ab sofort konnten Frauen aktiv wählen und – vielleicht noch wichtiger – sie konnten auch in jedes Parlament gewählt werden. Was ist in den vergangenen 100 Jahren daraus geworden? Die ersten Frauen im Reichstag hatten es echt schwer, sich gegen die Männerriegen durchzusetzen.
Die Nazis versuchten, das passive Wahlrecht der Frauen zu unterlaufen, indem sie erst gar keine Frauen als Kandidatinnen aufstellten. Und die Nazi-Frauen waren wohl zu dumm, zu bequem oder auch zu ängstlich, um sich dagegen zu wehren. Nach dem 2. Weltkrieg brauchte es wieder mutige Frauen_ wie Helene Weber, die als eine der wenigen Mütter des Grundgesetzes durchsetzte, dass der Passus „Männer und Frauen sind gleichberechtigt_“ gegen große Widerstände in allen Parteien in das Grundgesetz aufgenommen wurde.
Helene Weber nutzte das Medium Radio und eine Postkarten-Aktion, um sich und den Frauen Gehör zu verschaffen.
Alles Geschichte?
Heute doch nicht mehr wichtig?
Oh doch: noch immer sitzen in allen Parlamenten deutlich weniger Frauen als Männer.
Im Rat Bad Driburg zum Beispiel gibt es 23 Männer und nur 9 Frauen. Klar ist ja wohl, dass Frauen genauso gut beraten und entscheiden können wie Männer. Die Parteien beklagen, dass sich einfach nicht genug Frauen finden, die sich wählen lassen.
Wir, Petra Flemming-Schmidt und Martina Denkner, die beiden einzigen Frauen, die eine Fraktion im Rat führen, fragen uns, warum ist das so? Warum lassen sich Frauen seltener für Wahlen als Kandidatinnen aufstellen? Warum lassen sich Frauen in die unterschiedlichsten Ehrenämter (Verein, Sport, Kirche, Schule, Kindergarten etc.) einbinden, meiden aber das politische Engagement und überlassen den Männern die lokalpolitische Bühne? Liebe Bad Driburger Frauen, in zwei Jahren sind Kommunalwahlen. Egal welche demokratische Partei, aber überlegt, ob Ihr nicht von Eurem Recht Gebrauch machen wollt, Euch in den Stadtrat wählen zu lassen und mit zu entscheiden, welchen Weg unsere Stadt nimmt.

Petra Flemming-Schmidt – ÖDP-Fraktion Martina Denkner – Fraktion BÜND

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